Scorpions unterliegen im Ost-West-Duell gegen Berlin

3. Oktober 2011 | 18:16 Uhr | Von Steilpass | Kategorie: Nachrichten Eishockey

Die Hannover Scorpions verloren ihr DEL Heimspiel gegen die Eisbären aus Berlin am Tag der Deutschen Einheit mit 1:3 (1:1, 0:1, 0:1). Vor 4.601 Zuschauern brachte Ryan Maki die Hannoveraner zunächst mit 1:0 in Führung, bevor Berlin die hart umkämpfte Partie drehen und letztlich für sich entscheiden konnte. So gingen die Scorpions auch im dritten Spiel hintereinander leer aus und müssen nun schnellstens in die Erfolgsspur zurück kehren.

scorpions-berlin

Vom Eröffnungsbully weg beherrschten gute Laune und Feiertagsstimmung bei sommerlichen Außentemperaturen die Tribünen der TUI Arena, und das, obwohl die Scorpions bereits vor Spielbeginn die Reihen umstellen mussten. Tommi Hannus hatte sich beim Aufwärmen eine Adduktorenzerrung zugezogen, für ihn übernahm Stephan Daschner. Die erste Schusschance hatten nach wenigen Sekunden die Gäste aus Berlin und auch im Anschluss brauchten die Scorpions eine Weile, bis sie in ihre Ordnung fanden. Berlins Florian Busch nutzte dies für den ersten Lattenreffer des Nachmittags. Die Eisbären drückten ordentlich auf die Tube, doch nach etwas mehr als zwei gespielten Minuten war der Nachmittag für Berlins Jens Baxmann bereits vorbei. Er traf mit hohem Stock Stephan Wilhelm im Gesicht, der blutend zu Boden sank. Danach ging es Schlag auf Schlag und die Betriebstemperatur war erreicht. Im anschließenden Powerplay traf Ryan Maki nach schöner Vorlage von Scott King zum 1:0. Da waren keine drei Minuten gespielt. Wieder nur Sekunden später ging der nächste Berliner zu motiviert an die Sache. Wegen Checks gegen Kopf und Nacken durfte sich Nicholas Angell mit einer 2 + 10 Minuten Strafe verabschieden. Die Scorpions wollten bei der folgenden 5 gegen 3 Überzahl sofort nachlegen und kamen zu zahlreichen guten Möglichkeiten. Doch Berlins Goalie Rob Zepp war auf dem Posten und die Scorpions machten sich selbst das Leben schwer. Kurz hintereinander mussten erst Stephan Daschner und dann Paul Manning jeweils eine Strafe nehmen und dies brachte plötzlich Berlin in eine Überzahlsituation. Doch auch die Scorpions zeigten keine Nerven und konnten sich auf ihren starken Schlussmann, Dimitri Pätzold, verlassen. Die 4.601 Zuschauer sahen vom Start weg ein Eishockeyspiel der Extraklasse, mit allem, was das Fanherz begehrt. Im Sekundentakt prüften die Hannoveraner nun Berlins Schlussmann, aber auch die Hauptstädter setzten immer wieder gefährliche Angriffe, die bei Pätzold jedoch allesamt bestens aufgehoben waren. Die Partie nahm noch weiter an Fahrt auf und beide Teams spielten auf das nächste Tor, wobei die Defensivarbeit keineswegs vernachlässigt wurde. Die beste Chance hatten noch die Gastgeber in der 14. Spielminute bei einer zwei gegen eins Situation. Patrick Buzas legte quer für Gerrit Fauser, der zog ab, doch Rob Zepp parierte den Schuss. Vor allem Pätzold zeigte spektakuläre Paraden und bewahrte seiner Mannschaft den knappen Vorsprung. Doch in der 18. Spielminute musste auch er sich geschlagen geben: Hannovers Ryan Maki saß eine Strafzeit ab, als Berlins Barry Tallackson in Überzahl zum 1:1 Ausgleich traf. Mit diesem Spielstand verabschiedeten sich beide Teams dann auch in die erste Drittelpause.

Ohne Stephan Wilhelm, der mit aufgeplatzter Lippe und Kopfschmerzen in der Kabine geblieben war, starteten die Gastgeber in das zweite Drittel. Vom hohen Tempo und Spielfluss verlor die Partie nichts und so entwickelte sich ein munteres Spiel, mit schönen Angriffen und Torchancen auf beiden Seiten. Die Teams hielten sich zudem von der Strafbank fern und so dauerte es bis zur 31. Spielminute, bis der nächste Treffer fiel. Aus Sicht der Hausherren allerdings sehr ärgerlich, da die Berliner durch Tyson Mulock, der an der blauen Linie angespielt wurde und allein auf Pätzold zulief, mit 1:2 in Führung gingen. Doch die Scorpions steckten nicht auf und versuchten, den Ausgleich zu erzielen. Sie wurden für ihr Engagement aber nicht belohnt, in der 18. Spielminute sprang lediglich ein Lattentreffer durch Scott King heraus. So mussten die Hausherren mit einem 1:2 Rückstand in die letzte Pause gehen.

Gestärkt kamen die Hannoveraner aus der Kabine und mit einer schönen Chance durch Chris Herperger eröffneten sie das Schlussdrittel. Schrecksekunde dann in der 43. Minute: Berlins André Rankel traf quasi aus dem Nichts zum 1:3 für die Gäste. Der Schiedsrichter gab das Tor gegen den Unmut von Scorpions-Trainer Toni Krinner zwar erst nach dem Videobeweis, doch der Treffer zählte und brachte die Hauptstädter auf die Siegerspur. Die Gäste ließen es in der Folge ruhiger angehen und Hannover versuchte immer wieder den Anschlusstreffer zu erzielen, doch entweder war ein Berliner Bein dazwischen oder Endstation bei Rob Zepp im Gehäuse der Gäste. So verloren die Scorpions auch das dritte Spiel hintereinander und gingen leer aus in der Punktvergabe. Für die Leinestädter heißt es nun: kurz schütteln, weiter arbeiten und möglichst schnell in die Erfolgsspur zurück kehren.

Hannover Scorpions – Eisbären Berlin 1:3 (1:1, 0:1, 0:1)

Tore: Ryan Maki (Scott King, Chris Herperger; 02:36 Min.), 1:1 Barry Tallackson (Florian Busch, Richard Regehr; 17:09 Min.), 1:2 Tyson Mulock (Daniel Weiß, Richard Regehr; 30:12 Min.), .), 1:3 André Rankel (Travis James Mulock, James Sharrow; 42:09 Min.)

Strafen: Hannover 8 , Berlin 13 + 10 (Nicholas Angell) + Spieldauerstrafe (Jens Baxmann)

Schiedsrichter: Alfred Hascher (Thomas Gemeinhardt, André Schrader)

Zuschauer: 4.601

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