Hannover Scorpions unterliegen Adlern im Penaltyschießen

18. November 2011 | 22:45 Uhr | Von Steilpass | Kategorie: Nachrichten Eishockey

Die Hannover Scorpions verloren am heutigen Abend ihre Partie gegen die Adler aus Mannheim mit 3:4 nach Penaltyschießen (1:0, 1:2, 1:1). Vor 3.338 Zuschauern brachten Stephan Wilhelm, Eric Regan und Tommi Hannus die Hausherren in einer fantastischen Eishockeypartie drei Mal in Front, doch Ex-Scorpions Stürmer Adam Mitchell konnte 52 Sekunden vor Schluss ausgleichen. Die Niedersachsen kämpften, doch am Ende trafen nur die Mannheimer im Penaltyschießen und sicherten sich den Zusatzpunkt.

scorpions-mannheim

Die Scorpions starteten mit dem Gewinn des Eröffnungsbullys und der ersten halben Torchance in die Partie. Beide Teams waren von Beginn an hellwach und die Zuschauer sahen eine schnelle Partie, mit nur wenigen Fehlpässen und Kampf um jeden Zentimeter Eis. Die Gäste spielten ein gutes Forechecking und wollten einen schnellen Treffer, doch die Defensive der Hannoveraner stand fantastisch und war immer einen entscheidenden Schritt schneller – den Rest erledigte Goalie Dimitri Pätzold. Auch das Powerplay der Niedersachsen zeigte sich stark verbessert, Adler Keeper Fredrick Brathwaite musste vor allem gegen Sascha Goc´s Schüsse zweimal sein ganzes Können unter Beweis stellen. In der Partie war richtig Dampf, was sich auch an den genommenen Strafzeiten in den ersten Minuten zeigte. Aber erst ein absoluter Sonntagstreffer besorgte in der 12. Spielminute die zu diesem Zeitpunkt auch verdiente Führung für die Hausherren. Andreas Morczinietz spielte den Pass auf Stephan Wilhelm und dieser wollte die Scheibe direkt hinter der Mittellinie offensichtlich nur tief spielen, damit die Scorpions wechseln konnten. Er zog den Schuss allerdings direkt auf das Adler-Tor und der Puck rutschte Keeper Brathwaite wie an der Schnur gezogen als echtes „Tunneltor“ durch die Schoner. In der Begegnung war Pfeffer und das freute auch die 3.338 Zuschauer in der Arena, die mit der 1:0 Führung zufrieden in die Drittelpause gingen.

Auch im zweiten Drittel hieß es wieder: Vollgas! Die Scorpions wurden zwar kurzzeitig wegen einer kleinen Bankstrafe gebremst, doch direkt nachdem sie wieder vollzählig waren, ging es wieder nach vorn. Doch auch die Mannheimer ließen nicht nach und nach einigem rauf und runter fiel der Ausgleich ähnlich kurios: Mit einem Schuss von der blauen Linie, den Dimitri Pätzold wegen des Verkehrs vor seinem Gehäuse nicht sehen konnte, erzielte Ronny Arendt in der 27. Spielminute das 1:1. Der Puck trudelte oben links ins Gehäuse. Nur Sekunden später lief bereits ein Konter der Scorpions, Martin Hlinka wurde zwar mit seinem Pfostenschuss nicht belohnt, doch noch im gleichen Angriff traf Eric Regan in der 28. Spielminute zur erneuten Führung. Doch das 2:1 hielt wiederum nicht lange. Beim nächsten Angriff der Adler verhinderte Scorpions Goalie Pätzold mit sensationellen Paraden zwar gleich drei Mal den Einschlag, doch gegen den vierten Schuss von Marcus Kink war auch er chancenlos. So war die Partie nur eine Spielminute später erneut ausgeglichen. Doch wer nun dachte, die Scorpions würden in eine Schockstarre verfallen, sah sich getäuscht. Angestachelt durch den erneuten Ausgleich fuhren sie einen Angriff nach dem nächsten auf das Mannheimer Tor und drängten auf die erneute Führung. Die Adler blieben dennoch bei Kontern brandgefährlich und die Spannung in der Arena war riesig und fast zu greifen, denn eine Tendenz war bei zwei gleichwertigen und gut aufspielenden Teams einfach nicht auszumachen. Kurze Zeit darauf ging es dann auch mit dem 2:2 Unentschieden in die letzte Pause.

Bullygewinn zum Dritten für die Scorpions hieß es zu Beginn des Schlussabschnitts. Auch in punkto Zweikampfverhalten sah die heutige Bilanz besser aus, als in den vergangenen Partien. Und endlich platzte auch der Powerplayknoten. In der 44. Spielminute bediente Scott King mustergültig den im Slot völlig frei stehenden Tommi Hannus, der ein lang ersehntes Überzahltor zur 3:2 Führung markieren konnte. Es war also angerichtet und die Gastgeber machten weiter Dampf, um nicht Gefahr zu laufen, den erneuten Ausgleich zu kassieren. Doch auch den Gästen war klar, dass sie nur ein Tor zurück lagen und so erhielt Dimitri Pätzold im Kasten der Hannoveraner gleich mehrfach die Gelegenheit, den Anwesenden zu zeigen, warum er Nationaltorhüter ist. Die Begegnung verlor auch Minuten vor Schluss keinen Deut an Spannung und die Halle bebte, als Andreas Morczinietz im Alleingang nur die Latte traf, Brathwaite war da bereits geschlagen. Die Adler versuchten noch einmal alles, nahmen ihren Goalie vom Eis und brachten einen zusätzlichen Feldspieler. Genau 52 Sekunden waren noch zu spielen, da traf mit Adam Mitchell wieder einmal ein Ex-Scorpions Stürmer mitten ins Herz der Hannoveraner zum 3:3 Ausgleich. Und direkt im Anschluss schickten die Schiedsrichter Stephan Daschner wegen Spielverzögerung vom Eis. Doch die verbliebenen Kämpfer retteten sich in die Verlängerung und letztendlich ins Penaltyschießen. In diesem traf Mannheims Yanick Lehoux zum entscheidenden 4:3 und die Gäste nahmen den Extrapunkt mit nach Hause.

Hannover Scorpions – Adler Mannheim 3:4 n. P. (1:0, 1:2, 1:1)

Tore: 1:0 Stephan Wilhelm (Andreas Morczinietz; 11:16 Min.), 1:1 Ronny Arendt (Adam Mitchell, Christopher Lee; 26:07 Min.), 2:1 Eric Regan (27:38 Min.); 2:2 Marcus Kink (Christopher Lee, Michael Glumac; 28:09 Min.), 3:2 Tommi Hannus (Scott King, Chris Herperger, 43:08 Min.), 3:3 Adam Mitchell (Yanick Lehoux, 59:08 Min.), 3:4 Yanick Lehoux (n. P)

Strafen: Hannover 14 / Mannheim 14

Zuschauer: 3.338

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