Hannover Scorpions haben gegen EHC nichts zu bestellen

18. Dezember 2011 | 17:25 Uhr | Von Steilpass | Kategorie: Nachrichten Eishockey

Im letzten Heimspiel vor den Weihnachtsfeiertagen mussten die Hannover Scorpions erneut einen Rückschlag hinnehmen. Mit 0:4 (0:2, 0:0, 2:0) verloren sie die Partie des 28. Spieltags gegen den EHC München. Vor 2.906 Zuschauern zeigten die Niedersachsen eine kämpferisch überzeugende Leistung, waren aber im Torabschluss letztlich zu ungefährlich. Die Bayern nutzten ihre Möglichkeiten wesentlich effektiver und spielten so den deutlichen Sieg heraus. Erfolgreich war hingegen der „Teddy Bear Toss Day“, zu dem die Fans mehr als 400 Kuscheltiere mitbrachten, die am morgigen Montag in die Spieloase in der MHH gebracht werden.

scorpions-muenchen

Während sich die Fans der Scorpions gerade einsangen, kassierten die Gäste aus München bereits die erste Strafe des Nachmittags. Nach weniger als einer gespielten Minute hieß es also Überzahl für die Hausherren, welche zwar nicht die Führung brachte, aber den ersten Ansturm des EHC direkt unterbrach. In der 8. Spielminute hatten die Hannoveraner dann die erste nennenswerte Gelegenheit mit einer Dreifachchance, doch David Sulkovsky, Gerrit Fauser und Sachar Blank scheiterten nur um Haaresbreite an Münchens Goalie Jochen Reimer. Diese Möglichkeit tat dem Spiel der Gastgeber trotzdem richtig gut, denn sie erarbeiteten sich kontinuierlich weitere Chancen und kamen dem Tor nach und nach näher. Auf der anderen Seite waren die Münchener aber immer wieder für gefährliche Konter zu haben, die jedoch ihre Endstation spätestens bei Scorpions-Goalie Dimitri Pätzold fanden. Mitten in die beste Phase der Niedersachsen, die in der 13. Spielminute erneut knapp mit einem schön vorgetragenen Angriff über Jeff Hoggan und Martin Hlinka scheiterten, schlossen die Gäste den direkten Konter zur 0:1- Führung ab. Eric Schneider machte aus „keiner“ Chance das Tor und das war zu diesem Zeitpunkt nicht nur unglücklich aus Sicht der Leinestädter, sondern auch unverdient. Ob diese noch mit ihrem Schicksal haderten oder einfach nur unaufmerksam waren, spielt letztlich keine Rolle mehr für die Szene, die sich knapp drei Minuten später abspielte. Hannover hatte soeben eine eigene Unterzahl unbeschadet überstanden und quasi direkt im Anschluss das zweite eigene Powerplay, da versprang Niki Mondt, der auch heute wieder die Rolle des sechsten Verteidigers einnahm, an der blauen Linie der Puck. Münchens Stéphane Julien passte auf, gab den Puck weiter an Jason Ulmer und der hatte das Auge für den mitgelaufenen Martin Buchwieser, der die Scheibe zur 0:2-Führung unter die Latte nagelte, was auch gleichzeitig den Pausenstand bedeutete.

Die 2.906 Zuschauer ließen sich davon aber nicht die Laune verhageln, denn in der 1. Drittelpause hatten sie ihren großen Auftritt. Es war „Teddy Bear Toss Day“ bei den Scorpions und dabei regnete es Kuscheltiere zu Gunsten der Spieloase der Medizinischen Hochschule Hannover auf die Eisfläche. Die von der Fanorganisation initiierte Charity-Sammlung war ein großer Erfolg, denn nach wenigen Minuten durften die fleißigen Helfer mehr als 400 Kuscheltiere einsammeln, die bereits am morgigen Montag von Dimitri Pätzold, Jonas Langmann und Chris Herperger direkt in die MHH gebracht werden, damit die Kinder rechtzeitig zu Weihnachten beschenkt werden können. Auf dem Eis hatten die Hausherren jedoch nicht vor, weitere Weihnachtsgeschenke in Form von Punkten an die Bayern zu verteilen und versuchten mit großem Aufwand, den Anschluss zu erzielen. Doch wie bereits im ersten Abschnitt weigerte sich die kleine Hartgummischeibe ebenso hartnäckig, endlich über die Torlinie zu rutschen. Zwar kamen auch die Gäste nicht mehr so zwingend vor das hannoversche Gehäuse, doch immer wenn sie dann im Drittel der Niedersachsen auftauchten, wurde es auch gleich richtig gefährlich. Dies mochte seinen Grund auch darin haben, dass Toni Krinner in der Drittelpause die Reihen kräftig durchgemischt hatte, und damit das ein oder andere Anspiel auf Seiten der Scorpions zu ungenau oder zu spät kam, so dass sich kein richtiger Abnehmer für den Angriff fand. Dennoch hatten die Hannoveraner gute Möglichkeiten, mindestens ein Tor zu erzielen. Allerdings konnte sich die Mannschaft um Kapitän Sascha Goc gerade in den letzten Minuten des zweiten Drittels wieder mehrere Großchancen erarbeiteten, jedoch keine für den so wichtigen Anschlusstreffer nutzen. Und so hieß es aus Sicht der Scorpions vor dem letzten Abschnitt immer noch 0:2.

Kampf der Hausherren gegen die drohende Niederlage dann im Schlussabschnitt. Es war wie verhext, egal was die Scorpions in den ersten fünf Minuten auch anstellten, der Puck schlug einfach nicht hinter Jochen Reimer ein. München hingegen war einfach effektiv, kam in der 45. Spielminute genau wieder einmal vor das Gehäuse der Niedersachsen, Pätzold konnte den ersten Schuss noch parieren, lag allerdings auf dem Rücken und Münchens Mike Kompon traf aus spitzem Winkel flach ins Tor zum 0:3 aus Sicht der Gastgeber. Die Scorpions gaben nicht auf, hatten aber eine Mammut Aufgabe zu bewältigen und der eine Treffer, der vielleicht noch einmal zusätzliche Kräfte frei gesetzt hätte, fiel einfach nicht mehr. Stattdessen zeigten die Bayern, wie man leicht und einfach zu Toren kommt, wenn man denn mit dem sicheren Gefühl der deutlichen Führung aufspielen kann. Den Schlusspunkt setzte dann mit Martin Schymainski auch ein weiterer Münchener. Das 0:4 in der 53. Spielminute versetzte den Scorpions den endgültigen Knock Out.

Hannover Scorpions – EHC München 0:4 (0:2, 0:0, 2:0)

Tore: 0:1 Eric Schneider (Jochen Reimer, David Cespiva, 12:07 Min.), 0:2 Martin Buchwieser (Jason Ulmer, Stéphane Julien, 15:57 Min.) , 0:3 Mike Kompon (Jan Benda, David Cespiva, 44:51 Min.), 0:4 Martin Schymainski (Jan Benda, Mike Kompon, 52:45 Min.)

Strafen: Hannover 4 / München 8

Zuschauer: 2.906

Schiedsrichter: Christian Oswald (Gregor Brodnicki, Marc Iwert)

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