Hannover Scorpions besiegen Kölner Haie erst im Nachsitzen

30. Oktober 2011 | 17:55 Uhr | Von Steilpass | Kategorie: Nachrichten Eishockey

Vor 4.155 Zuschauern besiegten die Hannover Scorpions am heutigen Nachmittag die Kölner Haie mit 4:3 n.V. (2:2, 1:1, 0:0). Den entscheidenden Treffer und somit wichtigen Zusatzpunkt sicherte Martin Hlinka seiner Mannschaft zwei Sekunden vor Ablauf der Spielzeit. So mussten die Niedersachsen zwar nachsitzen, konnten am Ende aber doch gewohnt heimstark zustechen. Die weiteren Tore für Hannover erzielten Jeff Hoggan, Marvin Krüger und Chris Herperger.

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Mit dem Bullygewinn starteten die Scorpions in die heutige Partie und gleich nach wenigen Sekunden prüfte Kapitän Sascha Goc erstmalig Kölns Goalie Danny Aus den Birken mit einem satten Schuss von der Blauen. Die erste Strafe wegen Hakens kassierten die Gäste bereits nach knapp 90 Sekunden, Chris Herperger wurde frei vorm Tor von Torsten Ankert unfair am Torschuss gehindert. Obwohl diese erste Überzahl nichts einbrachte, machten die Hausherren viel Druck und Köln beschränkte sich zunächst auf gefährliche Konter. In Unterzahl bewahrten die Niedersachsen ebenfalls einen kühlen Kopf und gerieten – auch dank eines hervorragend aufgelegten Dimitri Pätzold im Tor – nicht in Rückstand. Die 4.155 gut aufgelegten Zuschauer sahen eine ausgeglichene Partie mit Torchancen auf beiden Seiten. Doch wieder sorgte ein Fehler bei eigener Überzahl in der 11. Spielminute für die Führung der Gäste. Sascha Goc und Andy Reiss waren sich einen kurzen Moment uneinig, was Kölns Marcel Ohmann nach einem schnellen Antritt zum 0:1 nutzen konnte. Wie schon in Berlin wirkten die Scorpions einen Moment lang irritiert, was den nächsten Abspielfehler im Aufbau zur Folge hatte. Mit Kölns Gregory Claaßen lief wieder ein Gästestürmer allein auf Pätzold zu und netzte in der 14. Spielminute zum 0:2 ein. Doch die Niedersachsen steckten nicht auf und konnten in der 17. Spielminute endlich ihr drittes Powerplay zum Torerfolg nutzen. Chris Herperger passte auf den frei stehenden Jeff Hoggan, der zum 1:2 verkürzte. Der Anschlusstreffer war wie ein Weckruf für das Krinner-Team. Nur knapp eine Minute später meldeten sich die jungen Wilden zu Wort: Sachar Blank und Gerrit Fauser versuchten es mit Macht, Aus den Birken konnte nur abprallen lassen und Marvin Krüger stand goldrichtig, um den Puck über die Linie zu bugsieren. Mit großem Einsatz und Kampf arbeiteten sich die Scorpions zurück ins Spiel und gingen mit einem 2:2 Unentschieden in die erste Pause.

Den zweiten Abschnitt mussten die Scorpions in Unterzahl beginnen. Andreas Morczinietz hatte noch eine Strafe aus dem ersten Drittel abzusitzen. Diesmal konnten die Gäste ihr Powerplay nutzen und gingen durch Jason Jaspers in der 22. Spielminute erneut in Führung. Doch die Scorpions schlugen, ebenfalls in Überzahl, direkt zurück: Patrick Buzas traf nur eine Minute später zum vermeintlichen 3:3 Ausgleich, aber Schiedsrichter Ulpi Sicorschi gab den Treffer nach Ansicht des Videobeweises nicht, weil Buzas ihn wohl mit dem Schlittschuh erzielt hatte. Die Hannoveraner drückten trotzdem weiter auf die Tube und ließen sich diesmal nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil. Eine doppelte Überzahl brachte die Hausherren wieder zurück. In der 29. Spielminute konnte Chris Herperger bei 5 gegen 3 nach Zuspiel von Sascha Goc und Tommi Hannus den Puck über Kölns Goalie Danny Aus den Birken zum 3:3 in die Maschen heben. In der Folge entwickelte sich wieder ein offener Schlagabtausch beider Mannschaften, bei dem vor allem die defensiven Reihen gefragt waren. Richtig spannend wurde es eine Sekunde vor Ende des Drittels. Der Schiedsrichter hatte bereits eine Strafe gegen die Gäste angezeigt, als abseits des Geschehens Kölns Björn Krupp mit Hannovers Jeff Hoggan aneinander geriet. So bekamen die Hausherren die Gewissheit, den Schlussabschnitt ausgeruht mit einem Mann mehr auf dem Eis starten zu können. In die Kabine ging es mit einem ausgeglichenen 3:3.

Das Krinner Team konnte nach dem Wiederanpfiff erst einmal kein Kapital aus der numerischen Überlegenheit schlagen und die Gäste drängten ihrerseits auf den nächsten Treffer. Beide Goalies hatten alle Hände voll zu tun und die hannoverschen Fans versuchten ihre Mannschaft nach vorn zu singen und zu klatschen, um ihr den entscheidenden letzten Kick zu geben. Die Begegnung wurde härter und hitziger und in den Ecken auch liegend um jeden Puck gekämpft. Beide Teams wollten die volle Punktausbeute, doch das hohe Tempo und die vielen Strafen der ersten vierzig Minuten forderten langsam von den Akteuren ihren Tribut. Auch die Fehlpassquote erhöhte sich und die Zuschauer richteten sich gedanklich schon einmal auf die Verlängerung ein. In der feuerten die Scorpions ein echtes Feuerwerkt auf das Kölner Gehäuse ab. Moczinietz, Goc und Buzas erarbeiteten sich großartige Möglichkeiten, doch die Entscheidung fiel auch nicht mit einem Mann mehr auf dem Eis, als sich Kölns Philip Gogulla vorzeitig unter die Dusche verabschiedete und die Scorpions zwei Minuten lang in Überzahl agieren konnten. Sie machten es wieder einmal spannend und die Fans durften erst zwei Sekunden vor Ablauf der Verlängerung die Halle endgültig zum Kochen bringen. Martin Hlinka lief allein auf Danny Aus den Birken zu, zog ab und versenkte den Puck zum 4:3-Sieg in den Maschen, womit er seiner Mannschaft den wichtigen Zusatzpunkt sicherte.

Hannover Scorpions – Kölner Haie 4:3 n. V. (2:2, 1:1, 0:0)

Tore: 0:1 Marcel Ohmann (Tino Boos, 10:45 Min.), 0:2 Gregory Claaßen (Brett Breitkreuz, Matthew Pattinger, 13:42 Min.), 1:2 Jeff Hoggan (Chris Herperger, Scott King, 16:47 Min., PP1), 2:2 Marvin Krüger (Sachar Blank, Gerrit Fauser, 17:38 Min.), 2:3 Jason Jaspers (J. D´Aversa, Alexander Weiß, 21:36 Min., PP1), 3:3 Chris Herperger (Sascha Goc, Tommi Hannus, 28:28 Min. PP2), 4:3 Martin Hlinka (64:57 Min.)

Strafen: Hannover 8 / Köln 18 + 10 Minuten Philip Gogulla

Zuschauer: 4.155

Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi (D. Ratz, G. Sochiera)

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