3:4 n.P. – Scorpions sichern einen Punkt

2. März 2010 | 22:54 Uhr | Von Steilpass | Kategorie: Nachrichten Eishockey

Die Hannover Scorpions sind mit einer Niederlage aus der Olympia-Pause gestartet. Gegen die Frankfurt Lions unterlag das Team von Trainer Hans Zach mit 3:4 (1:2, 0:1, 2:0, 0:0) nach Penaltyschiessen. Vor 3.754 Zuschauern in der heimischen TUI Arena retteten Aris Brimanis, Thomas Dolak und Sascha Goc den Gastgebern trotz Zwei-Tore-Rückstand noch einen Punkt.

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Ohne „Zwei“ sind die Hannover Scorpions in die so wichtige Partie gegen die Hessen gestartet. Während Tore Vikingstad gesund aus Vancouver von den Olympischen Spielen zurückgekehrt ist, fielen Chris Herperger (Mittelfußbruch) und Garrett Festerling (Leiste) weiterhin verletzt aus. Mit Peter Baumgartner und Marvin Krüger standen allerdings alle bei den Scorpions unter Vertrag stehenden Förderlizenzspieler zur Verfügung. Das Tor im ersten Spiel nach zweiwöchiger Pause hütete Travis Scott.

Doch die Scorpions erwischten keinen guten Start. Frankfurt wirkte von Beginn an wacher und präsenter auf dem Eis, die Scorpions dagegen waren zu langsam und behäbig in ihren Aktionen. Fast folgerichtig auch der 0:1-Rückstand nach gut sechs Minuten, als Sascha Goc im Aufbau die Scheibe zu weit vom Schläger sprang und Jeff Ulmer am zweiten Pfosten völlig frei stand und nur noch einzuschieben brauchte. Durch das Tor gewannen die Gäste noch mehr an Sicherheit, Hannover schien die Grundtugenden völlig verlernt zu haben, völlig verunsichert agierten die Gastgeber in dieser Phase der Partie. Und als David Wolf wegen Halten des gegnerischen Stockes dann auch noch auf die Strafbank musste, musste Travis Scott nach gut zwölf Minuten bereits zum zweiten Mal hinter sich greifen. Gegen einen verdeckten Schuss von Michel Periard war Scott wohl machtlos, wenngleich der Puck zwischen seinen Schonern hindurch den Weg ins Tor fand. Als in Person von Niki Mondt wenig später wegen Spielverzögerung dann gleich der nächste Scorpions-Akteur auf die Strafbank musste, schien das Schicksal an diesem Abend seinen Lauf zu nehmen, doch Hannover überstand das Unterzahlspiel und beendete nach genau 17 gespielten Minuten die unfreiwillig etwas verlängerte Olympia-Pause. Aris Brimanis zog aus rechter Halbposition ab, der Puck ging an den Innenpfosten und von dort ins Tor. Plötzlich waren die Hausherren hellwach und hätten fast noch den Ausgleich geschafft, doch es blieb beim 1:2 nach 20 Minuten.

Der zweite Abschnitt begann deutlich ausgeglichener, denn durch den Anschlusstreffer kurz vor Drittelende waren auch die Hannover Scorpions in der Partie angekommen. Doch die großen Chancen der Niedersachsen blieben zunächst aus, stattdessen musste Martin Hlinka blutend vom Eis. Da Hauptschiedsrichter Steffen Klau die Szene offensichtlich nicht gesehen hatte, sprach er auch keine Strafe aus, die Gastgeber waren dennoch verständlicherweise wütend. Stattdessen musste nur Sekunden später Sascha Goc nach einem Stockcheck in die Kühlbox, doch Hannover überstand das Unterzahlspiel. Ohne große Höhepunkte neutralisierten sich beide Teams, erst ab Mitte des zweiten Drittels kam etwas Bewegung in die Partie, da beiden Mannschaften die Defensive vernachlässigten. Doch sowohl Frankfurts Ian Gordon als auch Travis Scott konnten in dieser Phase ihren Kasten sauberhalten. So auch nach gut 35 Minuten, als Scott einen Alleingang toll parierte. Doch zur Verwunderung aller entschied der Schiedsrichter auf Penalty, Jeff Ulmer bedankte sich und traf sicher zum 1:3. Hannover versuchte wieder zu antworten, doch es blieb beim 1:3 nach 40 Minuten, wenngleich der Pfosten in einer Szene nur knapp für die Lions rettete.

Wenngleich das Aluminium im Mitteldrittel nicht für die Gastgeber arbeitete, war der Pfostentreffer dennoch ein Zeichen an die Scorpions, dass diese Partie noch längst nicht entschieden ist. Und entsprechend kamen die Scorpions aus der Kabine. Zwar blieb eine noch aus dem zweiten Drittel resultierende Strafzeit ungenutzt, nach 45 Minuten war die Partie aber dennoch wieder offen. Nach einem tollen Pass von Tore Vikingstad bugsierte Thomas Dolak die Scheibe hinter der Grundlinie stehend über die Linie, Ian Gordon im Tor der Lions war zu diesem Zeitpunkt bereits geschlagen und konnte nur mit ansehen, wie die Gastgeber zum 2:3 trafen. Auch in der Folgezeit blieben die Hausherren das Spiel bestimmende Team, doch selbst beste Möglichkeiten wollten nicht rein. Auf der Gegenseite konnte sich Travis Scott allerdings bei Kontern der Hessen auch mehrfach auszeichnen. So musste einmal mehr ein Powerplay sowie ein Schlagschuss von Sascha Goc herhalten, um die Overtime doch noch zu erzwingen. Knapp 54 Minuten waren gespielt als die Scheibe im Tor der Gäste einschlug und die Scorpions zumindest einen Punkt sicher hatten.

Dem zweiten Zähler näher waren Kapitän Tino Boos & Co. in der Verlängerung, doch Ian Gordon rettete seiner Mannschaft gleich mehrfach das Unentschieden, im fälligen Penaltyschießen traf auf Seiten der Scorpions nur Thomas Dolak, während Frankfurt in Person von Jeff Ulmer und Michel Periard zwei Mal erfolgreich war und sich damit den Zusatzpunkt sichern konnte.

Hannover Scorpions – Frankfurt Lions 3:4 (1:2, 0:1, 2:0, 0:0) n.P.

Tore: 0:1 Ulmer (Young, Osterloh – 06:25 Min.), 0:2 Periard (Tenute – 12:06 Min. – PP1), 1:2 Brimanis (Vikingstad, Kathan – 17:00 Min. – PP1), 0:1 Ulmer (15:43 Min. – PS), 2:3 Dolak (Vikingstad, Kathan – 45:10 Min.), 3:3 S. Goc (Dolak, Vikingstad – 53:34 Min. – PP1), 3:4 Periard (65:00 Min. – PS – GWG)

Strafen: Hannover 8, Frankfurt 10

Schiedsrichter: Steffen Klau

Zuschauer: 3.754

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